Friday, April 29, 2011

Morgen Feier 100 Jahre Vereinigung Zwölfmalgreien Bozen am Rathausplatz

Pressemitteilung: 29.04.2011 14:08
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Morgen Feier 100 Jahre Vereinigung Zwölfmalgreien Bozen am Rathausplatz

Das Wappen (Bild: jpg, 1,560 Kilobyte, 2896 x 1944 pixel)

Das Wappen

 
Sonderstempel der Post, Musikkapelle Zwölfmalgreien, Ansprachen

Am Samstag, den 30. April um 12 Uhr wird am Rathausplatz das Hundertjährige der Vereinigung der Gemeinde Zwölfmalgreien und der Stadt Bozen gefeiert. Bürgermeister Luigi Spagnolli stellte die Initiative gemeinsam mit Hannes Obermair vom Stadtarchiv im Rahmen seiner Pressekonferenz vor. (Vgl. Aussendung vom 27. April samt ausführlichem Materail)

Zu diesem Anlass wird am Samstag, den 30. April um 12 Uhr die Musikkapelle Zwölfmalgreien am Rathausplatz aufspielen, die Bürgermeister der Umlandgemeinden sind geladen, ebenso alle Boznerinnen und Bozner, egal ob aus Zwölfmalgreien, Stadt Bozen, Gries oder einem der neueren Stadtviertel. Bürgermeister Luigi Spagnolli wird eine Rede halten, außerdem werden zwei Nachkommen der damaligen Bürgermeister Julius Perathoner und Franz von Hepperger (Ivo Perathoner und Paul von Hepperger) über ihre Vorfahren berichten.

Von 10 bis 16 Uhr bietet die Post direkt am Rathausplatz einen Sonderstempel zum Zentenarium (siehe Anhang). In den Tagen darauf kann dieser Sonderstempel dann nur noch bei der Hauptpost angefordert werden.

Bürgermeister Luigi Spagnolli erläuterten die Beweggründe der damaligen Stadtverwaltung für einen Zusammenschluss.

Ein historischer Rückblick
Seit dem 1. Jänner 1911 sind Bozen und Zwölfmalgreien eine gemeinsame Großgemeinde. Auf Grund von demokratisch gefassten Beschlüssen der beiden Gemeindevertretungen und gemäß Landesgesetz vom Oktober 1910 trat die Vereinigung vor hundert Jahren in Kraft.

Um den Zusammenschluss "Groß-Bozens" auch verkehrstechnisch zu bewältigen, wurde die neue Julius-Perathoner-Straße (heutige Piavestraße) mit dem großen Torbogen am Amonn-Haus angelegt. Es war das sinnfällige Zeichen des Expansionswillens der aufstrebenden Stadt Bozen, die in den Jahren der Gründerzeit vor dem Ersten Weltkrieg einen regelrechten Bauboom und ein nachhaltiges demografisches Wachstum erlebte. Die baulichen Zeichen dieses Anbruchs der Moderne waren die zahlreichen Schulneubauten und das Stadtmuseum, die Elektrizitätswerke, das neue Rathaus und die öffentlichen Verkehrsver-bindungen innerhalb und außerhalb der Stadt (Rittner und Kohlerer Bahn).

Die Vereinigungsfeier selbst fand am 6. Jänner 1911 im Bozner Rathaussaal in Form einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung statt. Der Festakt versammelte neben den Gemeinderäten von Zwölfmalgreien und Bozen zahlreiche Spitzenvertreter des öffentlichen Lebens, unter ihnen der Tiroler Statthalter Baron Spiegelfeld, Bozens Bezirkshauptmann Johann Haymerle, Vizebürgermeister Dr. Erler von Innsbruck, mehrere Landtagsabgeordnete und Generäle und Oberste des Militärs.
Bürgermeister Julius Perathoner hielt die Festansprache und schloss mit den emphatischen Worten: "Für die Geschichte und Entwicklung der Stadt beginnt nun eine ganz neue Epoche". (Siehe Protokoll im Anhang) 

Zentrales Motiv der Eingemeindung waren das Bevölkerungswachstum beider Gemeinwesen und der damit verbundene Bedarf an Wohnungen und Arbeitsstätten. Außerdem benötigte die Stadt Bozen Fläche, um ihr Wirtschaftswachstum zu steuern. Bozen war 1910 eine "Stadt ohne Raum": die Katastralgemeinde Bozen umfasste gerade mal 0,69 km2, während die KG Zwölfmalgreien auf 33,12 km2 kam (KG Gries: 18,42 km2).
Laut der österreichischen Volkszählung von 1910 betrugen die Einwohnerzahlen von Bozen 13.640 und von Zwölfmalgreien 9.558, zusammen also 23.198 Einwohner. (Die bis 1925 selbständige Marktgemeinde Gries wies 1910 eine Einwohnerzahl von 6.043 auf, so dass man auf ein urbanes Agglomerat von knapp 30.000 Einwohnern kommt). Seit 1900 hatte sich die Gesamt-Einwohnerzahl um fast 10.000 Personen erhöht, hatte also um fast ein Drittel zugenommen.

1910 wurden in Bozen ca. 750 Häuser gezählt, in Zwölfmalgreien ca. 500, zusammen exakt 1274 Häuser (Gries hatte nochmals 515 Häuser).

Politische Vertretung Bozens 1910/11: Bürgermeister Dr. Julius Perathoner, Vize-BM Paul Christanell
7 Magistratsräte (Emil Amonn, Hans Forcher-Mayr, Ingenuin Hofer, Dr. Anton Kinsele, Anton Pattis, Eduard von Sölder, Dr. Wilhelm von Walther)
25 Gemeinderäte (Franz von Banaston, Dr. Josef von Braitenberg, Josef Burgauner, Paul Casper, Karl Delug, Karl Erberl, Anton Frick, Tony Grubhofer, Josef Kerschbaumer, Anton Koranda, Max Liebl, Friedrich Marchesani, Anton Mutter, Alois Oberrauch, Hans Pircher (†), Alois Ranzi, Anton Reinstaller, Josef Rössler, Albert Schmidt, Franz Schöch, Franz Staffler jun., Fritz von Tschurtschenthaler, Otto Wachtler, Heinrich Vieider, Dr. Anton von Walther) und Schriftführer Magistratsoberkommissär Dr. Rudolph bzw. Magistratskommissär Rudolf Pfister
Politische Vertretung Zwölfmalgreiens 1910/11: Gemeindevorsteher Dr. Franz von Hepperger
9 Gemeinderäte (Josef Trafojer, Theodor Baur, Josef Schlechtleitner, Albert Canal, Peter Gasser, Franz Rottensteiner)
10 Gemeindeausschüsse (Johann Auhuber, Florian Egger, Alois Gelf, Alois Trafojer, Friedrich Groll, Josef Gruber, Alois Lageder, Anton Mumelter, Johann Scherlin, Peter Schlechtleitner, Anton Zelger) und Schriftführer Anton Stürz

 

(rm)
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