Bar "Municipio" auf dem Gumerplatz: Verabschiedung Barbetreiber nach 50 Jahren
In wenigen Tagen, am 31. Jänner, kommt es in der "Bar Municipio" auf dem Bozner Gumerplatz gegenüber des Rathauses zum historischen Führungswechsel. Nach 50 Jahren ununterbrochener Arbeit im Betrieb ziehen sich Norma und Gaetano Tuzza in den Ruhestand zurück.
Bürgermeister Luigi Spagnolli hat die zwei "Nachbarn", bei denen zahlreiche Gemeindebedienstete gern gesehene Kaffee-Gäste waren, heute Vormittag hochleben lassen und verabschiedet. Bei der gut besuchten Feier in und außerhalb der Bar hat der Bozner Bürgermeister nicht nur dem Geschwistermpaar Tuzza für ihre langjährige Arbeit und Freundlichkeit gedankt, sondern auch das Jahr 1961 Revue passieren lassen, als Norma Tuzza die Bar eröffnete. Ihr Bruder Gaetano stand ihr hinter dem Barpudel bald zur Seite.
Bürgermeister erinnerte daran, dass das Jahr 1961 sowohl für das Weltgeschehen als auch für Bozen ein ereignisreiches Jahr war: Während Obama auf die Welt kam und die USA und Kuba ihre Beziehungen mit der Invasion in der Schweinebucht abbrachen, flog der sowjetische Kosmonaut Gagarin als erster Mensch in den Weltraum, die Berliner Mauer wurde gebaut und die Teilung Deutschlands endgültig zementiert. Die Beatles gaben ihr Kult-Konzert in Liverpool, in Italien besaß man wenn überhaupt, dann Autos des Typs Fiat 850 und Fiat 2300, und der zweite RAI-Kanal wurde aus der Taufe gehoben. In Südtirol wurden in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 (Feuernacht) 37 Strommasten gesprengt.
Die Stadt Bozen wurde 1961 von Bürgermeister Giorgio Pasquali (DC) und seinem Vize Roland Riz (SVP) regiert, später folgte Paul Knoll (SVP). In Bozen zählte man 88.791 EinwohnerInnen, die Stadtverwaltung beschäftigte 649 Menschen. In den ersten Monaten des Jahrs 1961 wurde der neue Gemeindezubau in der Gumergasse errichtet, (Kosten: 259 Millionen Lire), und die erste Fotokopiermaschine XEROX zog in die Büros der Stadtverwaltung ein.
Die beiden Barbetreiber haben ihr Publikum mit einem kleinen Umtrunk verabschiedet und lakonisch gemeint, "es seien schöne Jahre gewesen".
No comments:
Post a Comment